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Milorad  Pupovac

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Pupovac Milorad
Datum:
25.11.2012
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Der kroatische Serben-Politiker Milorad Pupac ist besorgt über die Beziehungen Zagrebs zu Belgrad


Nach dem Freispruch der zwei Exgeneräle durch das Haager UN-Tribunal trete Kroatien der EU bei, ohne dass die Schuldfrage der Kriegsverbrechen geklärt sei, sagt der kroatische Serben-Politiker Milorad Pupovac zu Adelheid Wölfl.

STANDARD: Welche Auswirkungen hat der Freispruch des kroatischen Exgenerals Ante Gotovina, dem vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal die Vertreibung der Serben aus der Krajina 1995 zur Last gelegt wurde?

Pupovac: Kroatiens Öffentlichkeit ist begeistert, die Serbiens ist schockiert, und wir sind in der Mitte, wie immer. Ich bin zutiefst besorgt über die Aussichten für die serbisch-kroatischen Beziehungen, über die Position der serbischen Gemeinschaft in Kroatien und über die Demokratisierung der politischen Werthaltungen.

STANDARD: Ist das jetzt ein Rückschritt für die Versöhnung?

Pupovac: Es sieht im Moment so aus, dass wir zurück in den 1990er-Jahren sind.

STANDARD: Gibt es jetzt noch Raum für eine differenzierte Geschichtsbetrachtung?

Pupovac: Für die, die initiiert haben, dass sich Kroatien mit der dunklen Seite der 1990er und der Politik Tudjmans (Staatsgründer und erster Präsident Kroatiens, Anm.) auseinandersetzt, sieht das nach diesem Urteil sinn- und zwecklos aus. Denn das Urteil wurde nicht als Freiheit für zwei Generäle verstanden, sondern als Freiheit von Schuld und als Sieg jener Politik, von der sich Kroatien seit 2000 distanziert hat.

STANDARD: Was bedeutet es, dass niemand für die Vertreibungen, die Morde und die Plünderungen verantwortlich gemacht wird?

Pupovac: Nach der Freilassung von Gotovina, Exgeneral Mladen Markac und Exkommandant Ivan Cermak bleibt die Frage: Wer ist schuldig? Weshalb soll ein Krieg zur Wiederherstellung der Grenzen, der in ein massives Verbrechen von ethnischen Säuberungen überging, legitim sein? Was für die zwei Generäle gut ist, ist für das Gerechtigkeitsgefühl nicht gut.

STANDARD: Wie beurteilen Sie die Aussagen von Präsident Ivo Josipovic und Premier Zoran Milanovic zu dem Urteil?

Pupovac: Beide haben über die Verbrechen gesprochen. Aber das wurde übertönt davon, dass Oluja ("Sturm", Operation zur Wiedereroberung der Krajina, Anm.) als legitim qualifiziert wurde. Und dem folgten Botschaften von Unterstützern, die sehr, sehr weit weg von antifaschistischen, zivilen und an Menschen- und Minderheitenrechten orientierten Werten sind. Solange es nur um die Verbrechen der unmittelbaren Täter bei den Operationen "Blitz" (Wiedereroberung Westslawoniens, Anm.) und "Sturm" geht, und nicht um jene, die dies nicht verhindert haben, die das organisiert und inspiriert haben, werden wir von der Geschichte herausgefordert sein.

STANDARD: Haben Sie die Hoffnung, dass Kroatiens Gerichte noch etwas zur Aufklärung der Verbrechen an den Serben beitragen?

Pupovac: Es gibt wenig Grund für Optimismus. In den letzten Monaten gab es zwei Urteile, bei denen argumentiert wurde, dass die Angeklagten Reservisten im "Vaterländischen Krieg" waren.

STANDARD: Wie hat die serbische Gemeinschaft in Kroatien auf das Urteil reagiert?

Pupovac: Es ist nicht das Schlimmste, was ihnen passiert ist. Nachdem sie vertrieben und stigmatisiert wurden und ihre Jobs verloren haben, ist es für sie keine Frage, ob sie zufrieden sind oder nicht, sondern ob sie frei von Angst sein können.

STANDARD: Welche Auswirkungen kann das Urteil auf die Zukunft haben?

Pupovac: Ich habe zwanzig Jahre damit verbracht, an das andere Kroatien zu glauben, dass verschiedene Leute zusammenleben können und dass die Gerechtigkeit siegt. Wenn wir aber nun der EU mit der dominanten Logik beitreten, dass der "Krieg vorüber" und damit auch die Frage der Kriegsverbrechen erledigt ist, wird ein neuer Kanon etabliert. Dann werden nicht nur viele von uns in Bitterkeit leben, sondern auch mit der Frage: "Was machen wir mit dem Faktum, dass die Verbrechen geschehen sind und dass die Verantwortlichen nicht nur nicht bestraft wurden, sondern auch nicht beschämt werden?" (DER STANDARD, 24.11.2012)

       
       


 

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